Institut für Schule und Heterogenität (ISH) 

Das ISH befasst sich in seinen Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit ausgewählten Themen der Inklusion, Diversität und Heterogenität in Schule und Unterricht.

Rückblick

«Alle gleich – alle unterschiedlich», – unter dieser Perspektive untersuchen wir, wie Bildungsprozesse chancengerecht und lernwirksam gestaltet werden können. Dabei geht es sowohl um die Voraussetzungen des Bildungssystems als auch um das Handeln von Lehrpersonen, damit alle Lernenden an sozialen Interaktionen teilhaben und bestmögliche Lernfortschritte erzielen. Die Expertise des Instituts zeigt sich schwerpunktmässig in folgenden Themen: (1) Kulturelle Vielfalt, Migration und Mehrsprachigkeit, (2) Behinderung und Beeinträchtigung, (3) Sozio-emotionales Lernen, (4) Diagnostizieren, Evaluieren und Beraten.

Insgesamt waren 2021 27 Mitarbeitende, davon 6 studentische Mitarbeitende, am ISH beschäftigt. Das Team realisierte 18 Forschungs- und Entwicklungsprojekte.

Personeller Wechsel: Auf Ende Studienjahr 2021 wechselte Prof. Dr. Luciano Gasser von der PH Luzern an die PH Bern, um dort im Bereich Forschung und Entwicklung eine neue Herausforderung anzunehmen. Luciano Gasser war seit dem 1. Oktober 2006 als Projektleiter und Dozent bei der PH Luzern angestellt. Während seiner Zeit in Luzern realisierte er bedeutsame Forschungsprojekte zum sozio-emotionalen Lernen von Kindern, so unter anderem drei SNF-Forschungsprojekte und ein von Mercator finanziertes Entwicklungsprojekt. Wir bedauern den Weggang ausserordentlich und wünschen unserem sehr geschätzten Kollegen alles Gute an seiner neuen Wirkungsstätte.

Neu im Team begrüssen wir herzlich Dr. Mirella Walker und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. 


Überblick über die Tätigkeiten 2021

Schwerpunkt Sozio-emotionales Lernen

Im Rahmen dieses Schwerpunkts wurden 2021 drei Projekte realisiert. Das Projekt «Soziale und sprachliche Kompetenzen über Kinderliteratur fördern» (SKKiL) wurde 2021 abgeschlossen. Dieses von der Stiftung Mercator Schweiz finanzierte Projekt umfasste die Entwicklung eines Förderprogramms für die Primarstufe, welches soziales und sprachliches Lernen verbindet (Projektleitung Prof. Dr. Luciano Gasser). Das «Freundschaftsprojekt» wurde weitergeführt, neu wurde auch eine Webseite mit Informationen und Unterrichtsmaterialien eingerichtet (Projektleitung Jeanine Grütter und Cécile Tschopp). «Banking Time» ist ein methodischer Ansatz zum kompetenten Umgang mit herausforderndem Verhalten von Schülern/-innen. Auch dieses Projekt wurde 2021 weitergeführt (Projektleitung Detlev Vogel und Jürg Aeppli).

Schwerpunkt Kulturelle Vielfalt, Migration und Mehrsprachigkeit

Im Auftrag der Stadt Luzern, Abteilung Frühkindliche Bildung und Betreuung, führte das ISH die wissenschaftliche Evaluation zum Projekt «Startklar für den Kindergarten» weiter. Die Evaluation überprüft Massnahmen, die darauf abzielen, Kindern mit Deutsch als Zweitsprache den Zugang zur frühen Sprachbildung in Spielgruppen zu erleichtern (Projektleitung Andrea Haenni Hoti). Ebenfalls fortgesetzt wurde das vom SNF und von der Biäsch Stiftung finanzierte Projekt «Social inequalities in Nepal: Does the provision of free high quality education enhance the social participation of minority group students?». Dieses Projekt untersucht, wie Kinder in Nepal über soziale Ungleichheit nachdenken (Projektleitung Jeanine Grütter). 

Schwerpunkt Behinderung und Beeinträchtigung

.Zusammen mit dem externen Partner Interface führte das ISH das Monitoring «Neue Ressourcierung Volksschule» im Auftrag des Kantons Aargau durch (Projektleitung Ruth Feller, Interface). Zudem begannen die Vorarbeiten zum Projekt «Digitale Teilhabe von Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten – die Bedeutung von Medienkompetenz für die Teilhabe an Beziehungen» (Projektleitung Federica Hofer)

Schwerpunkt Diagnose- und Beurteilungsprozesse

In der SNF-Studie zum formativen Assessment (TUFA) wurde die Praxis der formativen Beurteilung im alltäglichen Mathematikunterricht auf der Primarschulstufe untersucht. Auch nach dem offiziellen Ende des Projekts wurden 2021 verschiedene Publikationen vorbereitet und veröffentlicht. Zudem wurde eine Pilotierung zum geplanten Nachfolgeprojekt durchgeführt (Projektleitung Alois Buholzer).

Darüber hinaus laufen Vorstudien zur Spiel- und Lernbegleitung von vier-bis achtjährigen Kindern im altersgemischten Unterrichtssettings (Eva Pawlus), zum selbstgesteuerten Lernen aus Sicht der Kinder (Sonja Leffin) und zum schulischen Wohlbefinden kognitiv begabter Kinder in der Zentralschweiz (Andrea Nyffeler).


Publikationen ISH 2021

  • Buholzer, A. (2021). Vielfalt und Ungleichheit in Schule und Unterricht. Konzeptklärungen, empirische Befunde und Überlegungen zum konstruktiven Umgang mit Heterogenität. In B. Brandstetter, F. Gmainer-Pranzl & U. Greiner (Hrsg.), Von «schöner Vielfalt» zu prekärer Heterogenität. Bildungsprozesse in pluraler Gesellschaft (S. 15-41). Berlin: Peter Lang.

  • Vogel, D. (2021). Beziehungen in der Schule achtsam gestalten. Visionen, Selbstwirksamkeit und Glück – Gemeinsam Schule gestalten, Schulnetz 21 - PH Luzern, Luzern, 27.11.2021 bis 27.11.2021.

  • Zulliger, S., Buholzer, A., Bollmann, S. & Ruelmann, M. (2021). Effects of Peer- and Self-Assessment on Strategy Variability and Performance of Low Performer. Education and Citizenship: Learning and Instruction and the Shaping of Futures, European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI), Gothenburg, 23.08.2021.


Kontakt

Institutsleiter IDB
Alois Buholzer
Prof. Dr. phil.
Sentimatt 1
6003 Luzern
alois.buholzer@phlu.ch
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