Studienbereiche Schulische Heilpädagogik

Im Zentrum der Ausbildung stehen die Lernangebote. Sie finden in den Studienbereichen und Fächern des Studiengangs Schulische Heilpädagogik statt und tragen zum Aufbau der angezielten Professionskompetenzen bei.

Fachwissenschaften und Fachdidaktiken

Dieser Studienbereich umfasst im Masterstudiengang Schulische Heilpädagogik den Themenbereich «Heilpädagogische Förderung und Fachdidaktik». Didaktische Inhalte aus den Bereichen Sprache und Mathematik werden vertieft und für den heilpädagogischen Unterricht spezifiziert. Daneben werden auch Vertiefungen in anderen Fächern (z.B. Musik, Fremdsprachen) angeboten. So werden praktische Handlungskompetenzen für den Unterricht in verschiedenen Fächern erworben.


Berufsstudien

Der Studienbereich Berufsstudien umfasst die Themenbereiche «Unterricht gestalten und entwickeln» »,  «Praxis Heilpädagogik» sowie «Kooperation und Beratung in der Heilpädagogik. 

Unterricht gestalten und entwickeln

Hier wird intensiv mit und am eigenen Unterricht gearbeitet. In Mentoraten, im Rahmen von Unterrichtsbesuchen und gegenseitigen Hospitationen wird die eigene heilpädagogische Praxis systematisch in Bezug gesetzt zu Ausbildungsinhalten. Die intensive Reflexion zusammen mit einer persönlichen Mentoratsperson zielt auf eine stetige Weiterentwicklung der eigenen Professionalität ab.

Nach einer Einführung in die Thematik der Schul- und Unterrichtsentwicklung wird ein eigenes, selbstgewähltes (Unterrichts-)Entwicklungsprojekts umgesetzt. 

Praxis Heilpädagogik

Im berufsbegleitenden Masterstudiengang müssen alle Studierenden während der 3-jährigen Ausbildung mindestens 600 Stunden Arbeitszeit im heilpädagogischen Arbeitsfeld leisten. Durch drei Unterrichtsbesuche, Besuche innerhalb der eigenen Praxisbegleitgruppe sowie gegenseitige Hospitationen wird diese Praxisarbeit begleitet. Den Abschluss der berufspraktischen Ausbildung bildet die im 6. Semester stattfindende Masterprüfung C: Diplomlektion.

Kooperation und Beratung in der Heilpädagogik

Beratung und Zusammenarbeit sind zentrale Kompetenzen von Schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen.

Unter Einbezug der individuellen Erfahrungen und des eigenen Schulkontextes werden systematisch Beratungskompetenzen aufgebaut und herausfordernde Situationen in der Zusammenarbeit reflektiert. 


Bildungs- und Sozialwissenschaften

Der Studienbereich «Bildungs- und Sozialwissenschaften»  umfasst die Themenbereiche «Grundlagen der Heilpädagogik» sowie «Förderdiagnostik und Psychologie in der Heilpädagogik». 

Grundlagen der Heilpädagogik

Dieser Themenbereich besteht aus den folgenden drei Hauptmodulen:

  • Im Hauptmodul «Allgemeine Heilpädagogik» werden grundlegende Fragestellungen der Heilpädagogik und Heterogenität im Schulalltag thematisiert. Dazu gehören der Behinderungsbegriff, die Geschichte der Heilpädagogik, das Menschenbild, Schul- und Unterrichtsformen sowie ethische Fragestellungen.
  • Im Hauptmodul «Differenzielle Heilpädagogik» kann einer der beiden Schwerpunkte «Lern- und Verhaltensschwierigkeiten» oder «Geistige Behinderung und Autismus-Spektrum» gewählt werden.
  • Im Hauptmodul «Alternatives heilpädagogisches Handlungsfeld» erfolgen Einblicke in alternative heilpädagogische Handlungsfelder von Schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen sowie wichtigen Fachdiensten und Fachstellen. Dazu werden Praktika, Hospitationen und Institutionsbesuche durchgeführt, und Fachleute informieren über Themen wie Hochbegabung oder Psychomotorik. Schliesslich gehört auch ein Überblick in den alternativen Schwerpunkt des Hauptmoduls «Differenzielle Heilpädagogik» zu diesem Hauptmodul.

Förderdiagnostik und Psychologie in der Heilpädagogik

Dieser Themenbereich besteht aus den beiden folgenden Hauptmodulen:

  • Im Hauptmodul «Förderdiagnostik» wird die Kompetenz zu einer systematischen, diagnostisch abgestützten Vorgehensweise bei der heilpädagogischen Förderung vermittelt: Der Lernstand eines Kindes sowie dessen Hintergründe (bzw. Ursachen) sollen mit wissenschaftlich fundierten Methoden erfasst und prägnant beschrieben werden können. Eine sorgfältige Auswahl und präzise Formulierung von Förderzielen und –massnahmen baut darauf auf und bildet die Grundlage für eine wirksame, individuelle Förderung. Eine selbstkritische Evaluation schliesst diesen Diagnose-Förder-Zyklus.
  • Im Hauptmodul «Psychologie im heilpädagogischen Kontext» erfolgt eine Vertiefung in aktuelle psychologische Theorien und empirische Befunde zu einer Auswahl von kognitiven, motivationalen, emotionalen und sozialen Hintergründen bei Lernschwierigkeiten und psychischen Störungen. Dieses Hintergrundwissen zielt insbesondere auf diejenigen Situationen, bei denen (heil-)pädagogische Standardmittel im Einzelfall nicht greifen und ein theoretisch fundierter Blick «hinter die Kulissen» mentaler Vorgänge neue Ansatzpunkte für die Förderung zu eröffnen vermag.  

Alltag und Wissenschaft

Hier spielt die Verbindung von Forschung und Lehre eine zentrale Rolle: Wissenschaftliches Arbeiten und Forschen soll in der Ausbildung und für die Berufspraxis nutzbar gemacht werden, indem Anwendungen und Umsetzungen in allen Fächern integriert werden können und Bezüge zwischen Alltag, Berufstätigkeit, Wissenschaft und Ausbildungsinhalten hergestellt werden. Die im Hauptmodul «Wissenschaftliches Arbeiten» erworbenen Kompetenzen sind weitgehend überfachlich ausgerichtet und zielen auf drei Bereiche ab:

  • Mit den erworbenen Kompetenzen soll die Berufspraxis besser verstanden, analysiert und weiterentwickelt werden können. Dies betrifft gemäss Referenzrahmen der PH Luzern (2012) vor allem die Reflexions-, Informations-, Diagnose- und Beurteilungskompetenz. 
  • Die erworbenen Grundlagen dienen dazu, dass in anderen Modulen darauf aufgebaut bzw. angeknüpft werden kann. Beispiele solcher Grundlagen sind: argumentierendes Schreiben, Zitieren und Belegen, Unterscheiden von Tatsachen und Interpretationen, empirische Forschungsdesigns, Aufbau einer kritisch-reflexiven Haltung etc.
  • Die erworbenen Kompetenzen dienen auch dazu, dass die Studierenden im Rahmen der Masterarbeit eine Fragestellung eigenständig und nach wissenschaftlichen Regeln beantworten können. Auch im Rahmen der Vorbereitung der Schlussprüfung sind die entsprechenden Kompetenzen gefragt: Hier gilt es, eigenständig eine Literaturliste zu einem selbstgewählten Thema zu erarbeiten (Masterprüfung B: mündlich) beziehungsweise sich anhand von vorgegebenen Literaturlisten in ein selbstgewähltes Thema einzuarbeiten (Masterprüfung B: schriftlich).

 Impulsstudien

Dieser Studienbereich umfasst den Themenbereich «Arbeitstechnik und Professionalität». Im Fokus stehen folgende drei Kompetenzbereiche:

  • Arbeitstechnik: Hilfsmittel kennen lernen, um das eigene Studium zeitlich und arbeitsorganisatorisch sinnvoll gestalten zu können
  • Ausbildungsorganisation: planerische sowie organisatorische Zusammenhänge der Ausbildung im eigenen Studium berücksichtigen können
  • Transferkompetenzen: Strategien erarbeiten, wie theoretische Kenntnisse aus der Ausbildung in der Praxis umgesetzt werden können

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