Pädagogisches Medienzentrum: Jahresrückblick 2021

Flexibel reagieren, in Varianten denken und kurzfristig Lösungen finden – das stand 2021 beim PMZ im Vordergrund. Sich rasch verändernde äussere Umstände und Einflüsse haben die Arbeiten des PMZ geprägt. Neben den laufend wechselnden Corona-Massnahmen verlangten auch das neue Bibliothekssystem, das Sommer-Hochwasser sowie der Fachkräftemangel schnelle und flexible Reaktionen, variantenreiche Ideen und pragmatische Anpassungen vom ganzen Team.

Herausforderungen

Arbeit mit neuem Bibliothekssystem

Das Ende 2019 neu eingeführte Bibliothekssystem ALMA hat – wie das neue Systeme häufig so an sich haben – noch mit einigen Kinderkrankheiten aufgewartet. Gut vernetzt in der Luzerner und Schweizer Bibliothekswelt ist es gelungen, den Betrieb für die Kundschaft aufrechtzuerhalten und alle Dienstleistungen anbieten zu können – oft aber mit Mehraufwand im Hintergrund und vielen Anpassungen in den internen Prozessen. 
Für die Nutzerinnen und Nutzer wurden auf die Spezialitäten des PMZ ausgerichtete Schulungsangebote in «swisscovery», dem neuen Recherche-Tool, entwickelt und – pandemiebedingt – digital aufbereitet. Diese Angebote konnten auch zu ungewohnten Zeiten wie über Mittag, am Abend oder am Wochenende bereitgestellt werden, was vor allem für Lehrpersonen ein grosser Vorteil war. Die Videotutorials sind natürlich jederzeit von überall abrufbar.

Hochwasser

Kaum hatte man gedacht, dass sich die allgemeine Lage etwas beruhigt hätte, kam das Hochwasser nach Luzern. Das PMZ liegt in der Sentimatt nach hinten gegen die Reuss und mit Besorgnis wurde beobachtet, wie der Wasserpegel stieg und stieg. Als das Wasser über die Ufer trat und in die Sentimattstrasse zu fliessen begann, fiel der Entscheid, den Bestand aus den untersten Regalen zu entfernen und mobiles Mobiliar in den leicht erhöhten, hinteren Bereich des PMZ zu zügeln. Dank grosser Unterstützung durch den Hausdienst konnte das Wasser beim Hintereingang mittels Sandsack-Barrieren zurückgehalten werden und das PMZ kam trockenen Buches davon. Glück gehabt. 

Fachkräftemangel

Eine aktuelle Stellenbesetzung hat sich als schwierig herausgestellt. Auch nach zweimaliger Ausschreibung konnte die wegen Pensionierung frei werdende Stelle noch nicht besetzt werden. Mit Flexibilität und Offenheit im Team wurden Umverteilungen auf Zeit vorgenommen und zusätzlich konnte eine gute Lösung auf Stundenbasis gefunden werden, um die grössten Lücken auffangen und unsere Dienstleistungen in gewohnter Weise anbieten zu können.

Corona

Übers ganze Jahr galt es, regelmässig schnell auf neue Vorgaben und Richtlinien von Bund und Kanton zu reagieren. Mittels Postversand und Scan-Lösungen sowie Abholmöglichkeiten ausserhalb des PMZ konnten die Dienstleistungen des PMZ angepasst und grösstenteils aufrechterhalten werden, dies auch für Personen, die durch Vorgaben vom Besuch des PMZ ausgeschlossen waren.


Veränderungen und Neues

Auch wenn das PMZ im Berichtsjahr stark mit Reaktionen auf äussere Einflüsse beschäftigt war, ist es doch gelungen, Veränderungen zu planen und Neues zu gestalten.

Thekenverschiebung

Die Pause in den Sommerferien wurde genutzt für einen kleinen Umbau. Das Ziel, die Ausleihtheke so zu platzieren, dass die Besucherinnen und Besucher beim Eintreten von vorne und in Augenhöhe begrüsst werden können, ist erreicht.

Digitale Lehr- und Lernressourcen

Die PH Luzern kann einen Teilerfolg im Bereich der elektronischen Lehr- und Lernressourcen verzeichnen: Ende Jahr ist es zu einem Vertragsabschluss mit dem Verlag Klett und Balmer gekommen. Die zukünftigen Lehrpersonen können nun mit einer Globallizenz auf sämtliche Lehrmittel des Klett-Verlags in ihrer jeweiligen Schulstufe zugreifen und sich vertraut machen mit den digitalen Inhalten, die Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen zur Verfügung stehen. Das PMZ, als Hüterin der Thematik innerhalb der PH Luzern, setzt sich weiter ein, auch mit anderen Verlagen Lösungen zu finden.

Bargeldlose Zahlung

Ein häufig von Nutzerinnen und Nutzern geäusserter Wunsch konnte Ende Jahr erfüllt werden. Neu ist es im PMZ möglich, nicht nur am Selbstausleihe-Terminal bargeldlos zu bezahlen, sondern auch an der Theke über ein mobiles Zahlgerät.


Bewährtes pflegen und stärken

2021 bescherte dem PMZ so wenig Besucherinnen und Besucher wie nie in den letzten Jahren. Das PMZ liess es sich aber nicht nehmen, die bewährten Angebote aufrechtzuerhalten.

Ausstellungen und Thementische

Wie immer versucht das PMZ, mit optisch anregend gestalteten Präsentationen und thematisch geordneten Medien auf Neuerscheinungen und das grosse Angebot an aktuellen Themen aufmerksam zu machen. 50 Jahre Frauenstimmrecht, Sport, einheimische Wildtiere, Ferien, Farbe Blau, Escape Rooms, Augmented Reality Books sind einige Beispiele der Vielfalt an Themen durchs Jahr. Auf zusätzliche Veranstaltungen mit Publikum vor Ort musste leider verzichtet werden.

Schulungen/Einführungen

Im Gegensatz zu 2020 waren im Berichtsjahr wenige Veranstaltungen auch direkt vor Ort möglich. Der Hauptanteil an Schulungen wurde jedoch weiter digital abgehalten. Für Lehrpersonen wurden auch Zeiten über Mittag und am Abend angeboten.
Die Einführungsveranstaltungen für die über 400 Neustudierenden mussten erneut digital stattfinden. Die nötige Nähe zu den Studierenden und im Gegenzug zu den Bibliotheken funktioniert aus Sicht der Anbietenden nur bedingt in dieser Form. Der Schritt über die Schwelle, konkret in die Bibliotheken, ist dienlicher und das digitale Format bleibt nur eine Notlösung für den Erstkontakt.

Instagram

Mit 180 Posts und Storys hat das PMZ Angebote und Dienstleistungen beworben, auf Änderungen aufmerksam gemacht oder einfach locker Kontakt gehalten zu den mittlerweile fast 600 Followern.

Vorlesetag

Vorlesen und Zuhören machen einfach Spass, und dies für Jung und Alt. Der inzwischen fixe Mai-Termin im PMZ-Kalender inspirierte das Team zu einem lustvollen Vorleseangebot für Besucherinnen und Besucher jeden Alters, das auch mit Maske und dem nötigen Abstand möglich war. Zusätzlich zur Veranstaltung stand eine reiche Auswahl an passenden Medien zur Ausleihe bereit.


Das PMZ in Zahlen

Mit 28287 ausgeliehenen Titeln ist das PMZ 2021 die Bibliothek mit den drittgrössten Ausleihzahlen innerhalb der wissenschaftlichen Bibliotheken der Region Zentralschweiz. Dies trotz des von Corona geprägten Jahres.
Mit dem Wechsel des Bibliothekssystems von ALEPH zu ALMA hat sich die Art der Datenerhebung deutlich verändert. Daher sind die statistischen Zahlen bis und mit 2020 nur sehr bedingt mit den Zahlen ab 2021 vergleichbar.


Ausblick

Fürs erste Quartal 2022 plant das PMZ eine Ausstellung zum Thema Garten inkl. einem Saatgut-Workshop in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara.
Weiter wird das PMZ am ersten nationalen BiblioWeekend teilnehmen und seine Türen öffnen. Die erste Ausgabe soll vom 25. bis 27. März 2022 unter dem Motto «Nach den Sternen greifen» stattfinden. BiblioWeekend will die Entscheidungsträgerinnen und -träger in der Politik für die Bedeutung von offenen Bibliotheken sensibilisieren, die Bibliotheken in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen. Die Grundidee besteht darin, besondere Momente zu schaffen, in denen Bibliotheken zeigen können, was sie draufhaben – und dies zu Zeiten, in denen sie normalerweise geschlossen sind, ihre Benutzerinnen und Benutzer (und ihre Noch-nicht-Benutzerinnen und -Benutzer) aber frei und damit Zeit haben.

Ein wichtiges Thema ist und bleibt der Zugang zu digitalen Lehr- und Lernressourcen der Deutschschweizer Schulverlage. Das PMZ wird sich auch 2022 einsetzen für niederschwellige Zugänge zu guten Konditionen.


Kontakt

Leiterin PMZ
Irene Schuler
Informationsspezialistin FH
Sentimatt 1
6003 Luzern
irene.schuler@phlu.ch
Portrait
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