Fachberatung Deutsch: Jahresrückblick 2020

Rückblick und Ausblick

Unterricht von nah und fern …

Im Frühling 2020 wurden die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Durch die Umstellung von Nah- (=Präsenz-) auf Fernunterricht waren alle Beteiligten gefordert.

Auch wir Fachberaterinnen und -berater waren gefordert und vor allem gefragt ...

Im Auftrag der DVS erarbeitete die Fachberatung für alle drei Zyklen Planungshilfen, welche die Lehrpersonen bei der Arbeit mit den Lernenden unterstützend begleiten sollten.

In Zyklus 3 fand zusätzlich eine Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen der Fremdsprachen statt. In einer mehrstündigen Videokonferenz wurde die Umsetzung der geforderten Rahmenbedingungen beraten und anschliessend wurden entsprechend optimierte Vorschläge verfasst.

Die Nachfrage – vor allem in den Zyklen 1 und 2 – hat gezeigt, dass die Lehrpersonen sehr interessiert und motiviert sind, das Weiterbildungsangebot im Bereich «Lesen» zu nutzen. Darum haben wir uns in der Fachberatung entschieden, den gesetzten Schwerpunkt «Lesen» im Weiterbildungsangebot im kommenden Jahr beizubehalten, um so auch die Nachhaltigkeit dieses Angebots bewusst zu stärken. Durch diese Schwerpunktsetzung im Lesen sind zudem auch Transfermöglichkeiten in andere Sprachlernbereiche möglich.

Neu wird der Kurs auch als Holkurs angeboten. So kann erreicht werden, dass durch die spezifische Ausrichtung auch auf die Bedürfnisse von Schulleitungen und Lehrpersonen bezüglich sprachsensiblen Fachunterrichts, Beurteilung, Förderung, differenzierenden Unterrichts, Umgang mit DAZ, IF und IS eingegangen werden kann. 

Beratung

Im Zyklus 3 bezogen sich die Anfragen von Lehrpersonen und Schulen einerseits auf die oben angesprochenen Planungshilfen für die Sekundarlehrpersonen in der Phase nach der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts bis zu den Sommerferien sowie anderseits auf die Bewertung im Fach Deutsch (Fremdbeurteilungsdokument, Lehrer-Office).

In den Zyklen 1 und 2 war im Berichtsjahr kein Bedürfnis nach Beratungen zu verzeichnen, was wohl mit der ausserordentlichen Situation zu erklären ist.

Fachliches und Fachdidaktik

Im Schuljahr 2019/20 – mit dem Inkrafttreten des Lehrplans 21 – gilt das Deutsch-Lehrmittel «Die Sprachstarken 7–9» als obligatorisches Lehrmittel für den Zyklus 3. Auch im Schuljahr 2019/20 wurde nochmals ein Einführungskurs in dieses Lehrmittel angeboten.

Das Netzwerk Lehrmittel der BKZ hat sich mit dem Einsatz der Lesebücher in der Volksschule befasst und die Fachberatung in diesem Zusammenhang um eine Stellungnahme gebeten. Es stand wieder einmal die Frage im Raum, ob Lesebücher noch zeitgemäss seien bzw. ob Lesebücher zur Förderung des Lesens beitragen könnten und auf die Lehrmittelliste gehörten.

Als Diskussionsgrundlage hat die Fachberatung für das Netzwerk folgende Punkte zusammenfassend vorgestellt:

  • Ausbildung, Lehrplan und Lehrpersonen sind sich einig: Die Ansprüche und das Bedürfnis für eine Auswahl an «guten» Lesetexten ist nach wie vor vorhanden.
  • Die digitale Entwicklung begegnet uns überall, das bietet neue Möglichkeiten. Allerdings bleiben die Anforderungen an die Kompetenzen der Lernenden bestehen, wobei das orientierende Lesen in der Informationsfülle des Internets die Lernenden besonders fordert.
    Die Kompetenz, mit geschriebenen Texten adäquat umgehen zu können und sie zu bewerten, gewinnt an Bedeutung.
  • Texte sind für die Lehrpersonen (digital) leichter zugänglich und bearbeitbar. Die Auswahl und die Bearbeitung nimmt Zeit in Anspruch. Es braucht darum Vorgaben (Kriterien) für die Auswahl von «guten», geeigneten Texten, damit diese nicht beliebig wird.
  • Ein zukünftiges Angebot müsste differenzierte und bearbeitbare Texte enthalten, die entsprechenden Gütekriterien genügen (Textsorten, Sprachangebot, Ästhetik, Wertvorstellungen etc.) sowie leicht zugänglich und kurzfristig zu ergänzen sein, um den laufenden Veränderungen gerecht zu werden.
  • Eine digitale Plattform, die ein differenziert ausgewähltes Angebot für Lehrpersonen zur Verfügung stellt, könnte hier die Lösung sein.

Kooperationen und Gremien

Folgende Aufgaben sind hier schwerpunktmässig zu erwähnen:

  • Weiterbildungsangebote im Raum Zentralschweiz mit den Fachberatungen der BPZ-Region sichten
  • Validierung von Aufnahme- und Abschlussprüfungen im Fachbereich Deutsch für die Berufs- und Fachmaturität im Kanton Luzern
  • Expertentätigkeit bei Berufsmaturitätsprüfungen

Ausblick

Im nächsten Jahr wird uns im Fachbereich sicher der Dauerbrenner «Digitalisierung» weiterhin beschäftigen. Fragen nach den Rahmenbedingungen an den Schulen, Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen und vor allem auch das konkrete Angebot von Settings für den Unterricht, die nicht bloss Alternative sind, sondern einen effektiven Mehrwert bieten, werden uns beschäftigen. Zusätzlich gilt es auch die Entwicklung bezüglich des Angebots an Lesebüchern im Auge zu behalten und allenfalls entsprechend in Richtung einer zeitgemässen Weiterentwicklung zu begleiten.

Kontakt


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