15. März 2023

Verbindlichkeit verbindet!

Am 24. Januar und 7. März 2023 rollte das Zentrum Theaterpädagogik für 16 Lehrpersonen den roten Teppich aus, und rückte die Schultheatertage in den Fokus.

Im Rahmen der Fokusveranstaltungen «Kunstspartenübergreifende Arbeitsweisen» und «Dramaturgisch Gestalten – Verwandlungsprozesse festlegen» rollte das Zentrum Theaterpädagogik am 24. Januar und 7. März 2023 den roten Teppich aus. Es begrüsste je 16 Lehrpersonen zu zwei theaterästhetischen Spiel-Laboren. Die Grundidee, dass neu für alle Lehrpersonen der Luzerner Schultheatertagen zwei Kurzweiterbildungen angeboten werden, basiert auf Erfahrungen vergangener Theatertage. Diese zeigten deutlich, dass Aspekte der «Unverbindlichkeit» und «Kurzlebigkeit» auch vor der Bühne nicht Halt machen. Die Sichtbarkeit dieser Unverbindlichkeit brachte das ZTP zur Entscheidung, für alle teilnehmenden Lehrpersonen zwei Vertiefungs-Workshops anzubieten. Gemeinsam mit den Lehrpersonen wurden folgenden Fragen in den Fokus genommen: 

Verbindlichkeit: Wie zeigt sich Verbindlichkeit in einer gestalteten Theaterproduktion? Was hat Verbindlichkeit mit der sozialen Kunstform Theater zu tun und verbunden? Mit wem verbindet sich wer – und wie? Inwiefern beeinflusst eine verbindliche Gestaltung die Haltung zum Stück? Beeinflusst die Wertehaltung gegenüber den Mitspielenden das Zusammenspiel? Hat Verbindlichkeit etwas mit Verantwortung zu tun? Welche Gestaltungsmittel, welche Vereinbarungen, welche Festlegungen und Abmachungen helfen, eine Verbindlichkeit zu erlangen, die einem Gemeinschaftswerk eine neue Ausstrahlung und Ausdruckskraft gibt? Inwiefern stehen Verbindlichkeit und Ausdruckskraft in Beziehung? Inwiefern beeinflusst eine besprochene, verhandelte, erlebte Verbindlichkeit die Sicherheit, das Wir-Gefühl, die Dazugehörigkeit? 

Gemeinsam erprobend wurde mittels Modelle und Konzepte hinter die Kulissen der sozialen Kunstform Theater geschaut. In den interaktiven Workshop recherchierten die Teilnehmenden beispielsweise, wie ausgehend von einer Soundcollage zum Thema «Hörbarkeit vergehender Zeit » szenisches Material entwickelt werden kann. Diese Tonspuren wurden später in Kombination mit räumlich gestalteten Installationen gebrach. In einem weiteren Schritt konnten die inhaltlichen und gestalterischen Fundstücke durch dramaturgische Elemente «zerspielt, «verrückt» und in neuen Kombinationen zusammengefügt werden. Aus den entstandenen installativen Bühnensituationen komponierten die Spielleitenden schliesslich unter Einbezug verschiedener dramaturgischer Modelle szenische Miniaturen, welche einander abschliessend präsentiert wurden. Im Fokus beider Fokus-Veranstaltungen standen begleitend besprochene Transfer-Möglichkeiten, welche in die Umsetzung des eigenen Theaterprozessen einfliessen können.


Kontakt

Leiterin Zentrum Theaterpädagogik
Ursula Ulrich
MA ZFH
Sentimatt 1
6003 Luzern
ursula.ulrich@phlu.ch
Portrait
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