19. September 2019

European Science Education Research Association (ESERA)» in Bologna

Das diesjährige Thema der Konferenz war «Die Schönheit und Freude am Verstehen: die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Herausforderungen durch naturwissenschaftlichen Unterricht».

Das Institut für Fachdidaktik Natur, Mensch, Gesellschaft (IF NMG) war mit vier Beiträgen vertreten.

Schweizweite Studie zur Förderung der MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)

Andrea Maria Schmid, Markus Rehm und Dorothee Brovelli präsentierten die ersten Ergebnisse der Interventionsstudie zur MINT-Förderung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) bei Lehramtsstudierenden SEK I. Diese zeigen Effekte in den Bereichen Einstellungen zu Wissenschaft und Technik, situatives und individuelles Interesse und physikalisches Selbstverständnis.

Einen vertieften Einblick bietet die Präsentation.

Lehrbücher erleichtern die Verbindung von Theorie und Praxis

Das Projekt «Kompetenzorientierung in Schulbüchern für die Naturwissenschaften (KompS)» stellt die Frage, ob Lehrbücher den fehlenden Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis in der Lehrerbildung minimieren. In der Präsentation wurden erste Ergebnisse präsentiert. Diese zeigen, dass Lehrpersonen die Lehrbuchaspekte höher bewerten als Lehrausbilder/-innen. Lehrerausbilder/-innen gewichten die Kompetenzorientierung und die Didaktik höher.

Daraus folgt, dass ein vielversprechender Ansatz die Nutzung von Lehrbücher in der Lehrer/-innenbildung zu sein scheint. Die Projektleitung seitens PH Luzern hat Katrin Bölsterli Bardy.

Studie zu formativen Assessment-Aktivitäten

Die Präsentation von Regula Grob stellte die Frage, auf welche Kompetenzen sich die Lehrpersonen bei der formativen Bewertung des forschungsbasierten Unterrichts konzentrieren. Dabei wurden Grund- als auch Oberstufenschulen dokumentiert. Die Studie ergab, dass in der Grundstufe andere Kompetenzen gewichtet werden als in der Oberstufe.  

Da bei der Wahl einer bestimmten Kompetenz der Lehrplan nicht bei allen Lehrpersonen ins Gewicht fiel, kann hier ein Bedarf für die konkrete Unterstützung der Lehrpersonen bei der Integration der formalen Bewertung ausgemacht werden.

Kontextmerkmale und Wissenselemente beim Transfer in der Physik

In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene Modelle und Theorien des Wissenstransfers beschrieben und erforscht, vor allem im Bereich der Psychologie, aber auch in der physikalischen Ausbildung.

 Die von Daniel Gysin, Markus Rehm und Dorothee Brovelli vorgestellte qualitative Studie untersucht den Transferprozess von Lernenden beim Lösen einer Aufgabe zum physikalischen Energiekonzept. 20 Schüler/-innen und Studierende verschiedenen Alters partizipierten an «Think Aloud»-Interviews, die anschliessend mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Dabei zeigte sich, dass der Prozess des Transferierens je nach Proband/-in unterschiedlich verläuft und sich Phasen der Analyse von Kontextmerkmalen, der Verbindung einzelner Wissenselemente und des «Alignments», das heisst der Verknüpfung von Wissenselementen mit Kontextmerkmalen, abwechseln.


Kontakt

Institutsleiter IF NMG
Markus Wilhelm
Prof. Dr. sc. nat.
Sentimatt 1
6003 Luzern
markus.wilhelm@phlu.ch
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