17. Juni 2025

KI für Schulen? Thesen und Tipps

Anfang Mai 2025 fanden sich an der PH Luzern über 30 Schulleiterinnen und Schulleiter ein, um über das Thema «KI an und in der Schule» zu diskutieren. Eine zentrale Erkenntnis: Künstliche Intelligenz ist kein Zauberstab.

Im Zentrum des Austauschs zwischen Fachpersonen der PH Luzern und Leitungspersonen verschiedener Schulen standen nicht Technikfragen oder Tipps zu den neuesten Tools – sondern pädagogische Herausforderungen, die der Einsatz von KI mit sich bringt.

Die Teilnehmenden näherten sich diesen Herausforderungen über zentrale Fragen: Wie kann KI Lernende dabei unterstützen, tiefes Verständnis, statt oberflächlichen Wissens zu fördern? Welche Fragen werden im Bildungssystem (noch) nicht gestellt – obwohl KI sie längst aufwirft? Und vor allem: Welche Probleme kann KI tatsächlich lösen – und wo wäre ein bewusster Verzicht womöglich sinnvoller?

Für die strukturierte Auseinandersetzung kam das Framework CO-STAR zum Einsatz. Es unterstützte die Teilnehmenden dabei, erste Ideen zur KI-Integration nicht nur kreativ, sondern auch strategisch zu durchdenken – stets mit Blick auf einen echten pädagogischen Mehrwert.

Die Diskussionen zeigten deutlich: Wer KI sinnvoll einsetzen will, braucht mehr als Neugier oder Innovationsfreude. Es braucht eine durchdachte pädagogische Strategie – und den Mut, sich unbequemen Wahrheiten zu stellen. Denn: KI verbessert den Unterricht nicht auf magische Weise. Sie öffnet keine Türen, wenn Lehrpersonen nicht wissen, wohin diese führen sollen. Ein Teilnehmer brachte es treffend auf den Punkt: «Gute KI-Nutzung beginnt nicht mit einem Tool – sondern mit einem Gespräch über Bildung.»

Am Ende des Tages hielten die Dozierenden Simone Ries und Jessica Thompson (Bild oben) drei zugespitzte Thesen fest – die sie selbst als «teilweise recht unbequem» bezeichneten:

  • Wer KI einführt, ohne zuvor zu klären, wofür und mit welchem Mehrwert, führt nicht KI in den Unterricht ein – sondern alle in die Irre.
  • Wer KI einführt, braucht technische Reife – vor allem aber pädagogische. Wer Tools nutzt, ohne Lernprozesse ernst zu nehmen, produziert im besten Fall Edutainment.
  • Wer KI einführt, muss wissen: Es geht nicht allein. KI funktioniert nur im Team – mit dem Mut zum Irrtum, zur Rückfrage und zum «Nein, danke, so nicht».

Und sie leiteten daraus drei Empfehlungen ab, die alle mit «Mut» zu tun haben und sich mit Erkenntnissen der Kurs-Teilnehmenden belegen:

  • Es braucht Mut, Unsicherheiten auszuhalten, sie anzusprechen – und Unterstützung anzunehmen.
  • Es braucht Mut, sich einzugestehen, dass KI sichtbar machen kann, wo der eigene Unterricht entwicklungsbedürftig ist.
  • Es braucht Mut, gemeinsam eine fundierte Strategie zu entwickeln – und sich nicht von schnellen KI-Versprechen blenden zu lassen.

Die PH Luzern lässt diese und weitere wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse in ihre Aus- und Weiterbildungsangebote einfliessen. Auf zwei sei an dieser Stelle explizit hingewiesen:

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