Fachberatung Deutsch: Jahresrückblick 2019

Fokus auf Anfragen zur Differenzierung im Deutschunterricht, zur Entwicklung kompetenzorientierter Lernmaterialien sowie zur Fremdbeurteilung in den verschiedenen Niveaus A, B und C des Faches, insbesondere in integriert geführten Lerngruppen.

«… Es ist mir aber ein grosses Anliegen, die SuS zum Lesen zu motivieren. Deshalb bin ich interessiert an Ideen und methodischen Umsetzungsmöglichkeiten in allen Fächern. Da die SuS nun alle einen eigenen Laptop haben, ist für mich auch der digitale Einsatz wichtig. Auch da bin ich interessiert, mein Wissen zu erweitern.»

Dieses Zitat stammt aus der Bedürfnisabklärung unter den Kursteilnehmenden des 3. Zyklus im Vorfeld des ersten Kursabends.

Der dreiteilige Kurs (ein WB-Angebot) «Lesen, lesen, lesen – Leseförderung von klassisch bis digital», der für alle drei Zyklen angeboten wird, stiess auf grosses Interesse und startete im November 2019.

Dieses Kursangebot wird im Rahmen unseres aktuellen Weiterbildungsschwerpunkts im Kompetenzbereich Lesen angeboten und soll die Lehrpersonen bei der Integration der digitalen Anforderungen an einen zeitgemässen Fachunterricht unterstützen. Die Nachfrage zeigt, dass die Lehrpersonen sehr interessiert und motiviert sind, die Herausforderung anzunehmen – eine Herausforderung, die für unser Fach nicht nur im Lesen, sondern auch in den andern Sprachlernbereichen zu bewältigen ist.

In der Fachberatung haben wir uns entschieden, im Weiterbildungsangebot den Schwerpunkt im Sprachhandlungsbereich «Lesen» zu setzen und dabei einen besonderen Fokus auf die Unterstützung durch die digitalen Medien zu richten.

Durch diese Schwerpunktsetzung erhoffen wir uns auch Transfermöglichkeiten in andere Sprachhandlungsbereiche aufzeigen zu können, sowohl  in der individuellen Beratung von ganzen Schulhausteams, wie auch in der Weiterbildung.

Mit dieser Fokussierung  glauben wir, im Fachbereich Deutsch innovativ unterwegs zu sein, da wir mit dem klaren Hinweis auf Transfermöglichkeiten auch einigen sprachhandlungsbereichsübergreifenden Themen, die Lehrpersonen im Unterrichtsalltag beschäftigen (sprachsensibler Fachunterricht, Beurteilung und Förderung, differenzierender Unterricht, Umgang mit DAZ, IF und IS etc.), gerecht werden.

Beratung

Die Beratung für die DVS konzentrierte sich im Zyklus 3 vor allem auf Anfragen zur Differenzierung im Deutschunterricht, zur Entwicklung kompetenzorientierter Lernmaterialien sowie zur Fremdbeurteilung in den verschiedenen Niveaus A, B und C des Faches, insbesondere in integriert geführten Lerngruppen.

Im ersten und zweiten Zyklus standen Anfragen zum Einsatz von digitalen Medien im Mittelpunkt. Nebst dem gezielten und effizienten Einsatz stellte sich die Frage nach den technischen Voraussetzungen in den Schulen und der Auswahl an geeigneter Software bzw. an geeigneten Apps. Mit einem Pilotkurs mit der Schule Horw zu diesem Thema versucht die PH Erfahrungen mit den Lehrpersonen zu sammeln und aus diesen Erkenntnissen entsprechende Angebote bzw. Unterstützung für die Lehrpersonen zu erarbeiten.

Fachliches und Fachdidaktik

Die Digitalisierung im Alltag wird auch den Unterricht prägen. Mit der Erstellung des Grundlagenpapiers, das die Vernetzung des Lehrplans 21 mit dem obligatorischen Lehrmittel aufzeigt, sowie der Aufgleisung und Durchführung von ersten Kursen sind wir im Zyklus 1 und 2 erfolgreich auf dem richtigen Weg, wie die Rückmeldungen der Lehrpersonen aus den Kursen belegen.

Das für den Zyklus 3 erarbeitete «Grundlagenpapier zur Beurteilung im Deutschunterricht», welches insbesondere bei der Arbeit mit dem Lehrmittel «Die Sprachstarken 7–9» umsetzbar und auf den neuen Lehrplan 21 abgestimmt anzuwenden ist, steht nun im Einsatz.

Zudem steht den Lehrpersonen ein Dokument mit Unterstützungsangeboten mit kompetenzorientierten Umsetzungsbeispielen im Bereich der Beurteilung nach Niveaus auf der Basis des Lehrplans 21 zur Verfügung. Die neuen Fremdbeurteilungsbogen, welche die Basis für die Beurteilungsgespräche mit den Lernenden und deren Eltern bilden sollen, werden im aktuellen Schuljahr in der 1. Stufe erstmals eingesetzt.

Die Broschüre zum Lesen wurde in Zusammenarbeit mit der DVS angepasst und auf der Homepage der DVS den Lehrpersonen digital zur Verfügung gestellt.

Ebenfalls im Berichtsjahr haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Broschüre zur Standardsprache und das Merkblatt zur Rechtschreibung «Lehrplan-21-gerecht» anzupassen. Erste Abklärungen sind erfolgt, sodass wahrscheinlich die überarbeiteten Papiere im Frühling 20 präsentiert werden können.

Lehrmittel und Medien

Ab dem Schuljahr 2019/20 – mit dem Inkrafttreten des Lehrplans 21 – gilt nun das Deutschlehrmittel «Die Sprachstarken 7–9» als obligatorisches Lehrmittel für den Zyklus 3. Auch im Schuljahr 2019/20 wurde nochmals ein Einführungskurs in dieses Lehrmittel angeboten.

Kooperationen und Gremien

Folgende Aufgaben sind hier schwerpunktmässig zu erwähnen:

  • Weiterbildungsangebote im Raum Zentralschweiz mit den Fachberatungen der BPZ-Region sichten
  • Validierung von Aufnahme- und Abschlussprüfungen im Fachbereich Deutsch für die Berufs- und Fachmaturität im Kanton Luzern
  • Expertentätigkeit bei Berufsmaturitätsprüfungen

Ausblick

Es ist uns ein Anliegen, nebst der Integration der digitalen Medien in den Unterricht die einzelnen Sprachlernbereiche nicht aus dem Fokus zu verlieren und mit der gezielten Prioritätensetzung in der Weiterbildung innovative Entwicklungen anzustossen, damit das eigentliche Kerngeschäft – die Befähigung unserer Schülerinnen und Schüler zu kompetenten Anwenderinnen und Anwendern der deutschen Sprache – auch erfolgreich gelingt. Im nächsten Jahr wird nochmals der Bereich Lesen in Absprache mit den Prioritäten der DVS fokussiert und abgeklärt, wo die Priorität 2021/22 gesetzt werden soll.

Kontakte


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