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Am 20. November 2025 feierte der Schweizer Film «Hallo Betty» Premiere. Das Videobook dazu stammt von PH-Absolventin Annica Huwyler. Im Interview erläutert sie ihr Engagement.
Annica Huwyler, wie sind Sie als Studentin der PH Luzern mit dem Betty-Bossi-Filmprojekt in Berührung gekommen?
Wie viele Schweizer*innen bin ich mit den Kochbüchern von Betty Bossi aufgewachsen und greife als Hobbybäckerin auch heute noch gerne auf Rezepte aus diesen zurück. So war mir die Marke ein vertrauter Begriff – die Geschichte dahinter allerdings nicht. Als Ende 2022 Peter Reichenbach, Produzent des Kinofilms «Hallo Betty», in einem Seminar an der PH Luzern über die Geschichte hinter Betty Bossi und die Möglichkeit für ein Praktikum bei der Produktionsfirma C-Films zum dazugehörigen Filmprojekt sprach, war mir sofort klar: Das will ich machen!
Warum?
Das vorgestellte Praktikum vereinte zahlreiche Aspekte, die mich interessierten: Die Beschäftigung mit der Konsum-, Alltags- und Geschlechtergeschichte der Schweizer Nachkriegszeit, die Vermittlung von Geschichte in einem zielgruppenfreundlichen Format sowie Einblicke in das mir noch unbekannte Film-Handwerk. Also schrieb ich daraufhin Peter Reichenbach eine E-Mail und durfte mich kurze Zeit später in Zürich ans Werk machen und ein erstes Konzept für das Videobook zum Film erstellen. So entwickelte sich aus diesem Praktikum die Grundlage für meine Masterarbeit – und daraus schliesslich mein erster Job auf dem Gebiet der Public History nach meinem Hochschulabschluss. Denn als ich den Filmproduzenten ein halbes Jahr danach bei einem Besuch auf dem Set in Winterthur wieder traf, bot er mir die tatsächliche Realisierung des Videobooks an.
Ihr Masterstudium an der PH Luzern als Türöffner?
In der Tat: Mein Masterstudium «Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung» an der PH Luzern (heute «Geschichtsdidaktik und Public History») war der Grund, warum ich überhaupt zu diesem Projekt kam. So ist das Absolvieren von zwei Praktika ein zentraler Teil des Studiengangs, um sich bereits während des Masters mit Institutionen zu vernetzen und früh mit der Praxis in Berührung zu kommen. Der Studiengang ermutigte mich, mein erstes eigenes Praxisprojekt im Bereich der Public History zu entwickeln und umzusetzen. Dabei konnte ich während meiner Arbeit bei C-Films auf Theorien und Methoden der Public History und digitaler Geschichtsvermittlung zurückgreifen, welche ich bereits aus meinem Master kannte.
Das von Ihnen produzierte Videobook zum Film beschäftigt sich stark mit den historischen Hintergründen rund um die Figur von Betty Bossi respektive deren Erfinderin Emmi Creola-Maag.
Im Videobook werden die ereignisreichen «Goldenen Fünfziger» und die Biografie von Emmi Creola-Maag entlang von Archivaufnahmen, Interviews, Fotografien, Texten, Musik und Filmausschnitten aus dem Film zum Leben erweckt und historisch eingeordnet. Das Herzstück bilden die Interviewausschnitte mit Ines Diacon, der Tochter von Emmi Creola-Maag, welche die Hintergründe der Filmszenen erläutert und persönliche Einblicke in das Leben von Emmi und deren Erfindung gewährt. Ergänzt wird das Angebot durch Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufen I und II, welche die historischen und gesellschaftlichen Themen des Films auf eine möglichst vielseitig-ansprechende Art und Weise vermittelt.
Sie bewegen sich dabei entlang eines roten Fadens.
Ja, denn mir schien die auch im Film thematisierte Diskrepanz zwischen der erfundenen Figur der Betty Bossi und ihrer real existierenden Erfinderin Emmi Creola-Maag als besonders interessant. Darum zieht sich dieser Fokus im Videobook durch alle Kapitel. Im Schlusskapitel «Frauenbild im Umbruch» erhält die Thematik besonderes Gewicht.
«Das Videobook lässt sich also sowohl im Unterricht als auch von interessierten Privatpersonen nutzen.»
Annica Huwyler
Ist das Videobook ausschliesslich für den schulischen Unterricht konzipiert?
Ganz und gar nicht. Das Videobook wurde als multimediales Begleitprogramm zum Film konzipiert und umfasst als digitales Buch in Form einer Website mehrere Kapitel, welche jeweils unterschiedliche thematische Schwerpunkte erschliessen. Es ist nicht bloss ein Informationsmedium, sondern auch eine Einladung zum Entdecken: In vier Kapiteln werden Filmsequenzen, Interviews, Archivbilder, Musik und Texte miteinander verknüpft, sodass eine multimediale «Erlebniswelt» geschaffen wird. Das Videobook lässt sich also sowohl im Unterricht als auch von interessierten Privatpersonen nutzen.
Was sind die Vorzüge der Vermittlung eines Themas mittels Videobook, was die Herausforderungen?
Unser Ziel war es, Geschichte sinnlich, emotional und zugleich fundiert zu vermitteln – also ein Beispiel für lebendiges Histotainment, das Geschichte («History») und Unterhaltung («Entertainment») erfolgreich miteinander verbindet. Auch bietet der Aufbau des Videobooks ein Angebot von verschiedenen Lernwegen: Während einige Menschen Informationen einfacher übers Sehen und Hören eines Interviews aufnehmen, speichern andere Fakten durch das Lesen digitaler Texte. Auch bestimmen die Nutzenden des Videobooks ihr individuelles Lerntempo. Das Videobook vereint folglich sowohl sinnliche, emotionale Aspekte, spricht eine Bandbreite an Zielgruppen an und befriedigt das Bedürfnis nach modernen Vermittlungsformaten.
Wieso sollen wir uns heute überhaupt mit der Erfinderin der Kunstfigur Betty Bossi beschäftigen?
Durch die Feder von Emmi Creola-Maag wurde die fiktive Figur Betty Bossi nicht nur zur «Köchin der Nation», welche als Koch- und Backphänomen Millionen von Haushalten in der Nachkriegszeit prägte. Sie gilt bis heute auch als fest verankerter Bestandteil der Schweizer Konsum- und Esskultur. Von 1956 bis 1971 lieferte Emmi ihrer wachsenden Kundschaft praktische Menüideen, Tipps zur Resteverwertung, Unterstützung bei der Budgetplanung. Damit lieferte sie der Schweizer Gesellschaft wertvolle Antworten hinsichtlich der Möglichkeiten wie auch Herausforderungen in einer Zeit des wirtschaftlichen und technologischen Aufschwungs.
Hinter dieser scheinbar perfekten Hausfrau, die sich an den damals vorherrschenden konservativen Geschlechterrollen orientierte, stand allerdings eine emanzipatorische Frau.
Genau. Als gutbezahlte Chefredaktorin der «Betty Bossi Post» (heute «Betty Bossi Zeitung») nahm sie eine hohe berufliche Position ein und setzte sich in einer von Männern dominierten Arbeitswelt durch. Parallel dazu meisterte sie als dreifache Mutter den Spagat zwischen Familie und Beruf in einer Epoche, in welcher verheiratete Frauen kaum ausser Haus arbeiteten. In Emmis Geschichte werden folglich exemplarisch die Spannungsbögen zwischen Tradition und Fortschritt, alten Rollenbildern und neuen Lebensentwürfen sowie noch heute relevante Themen wie Emanzipation und Gleichstellung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Selbstverwirklichung sichtbar.
Unvermeidliche Schlussfrage: Hat sich Ihre Beziehung zum Kochen und Essen durch die Masterarbeit verändert?
Meine Vorliebe zum Kochen nicht, aber mein Bewusstsein in Bezug auf bestimmte Menüs…
Und unvermeidliche Luzern-Frage ganz zum Schluss, weil Sie mittlerweile in Bern leben und sich dort zur Lehrperson für die Sekundarstufe II ausbilden lassen: Was haben Sie von Ihrem Heimatort in die Schweizer Hauptstadt mitgenommen?
Ich kann in meinem aktuellen Studium auf sehr vieles aus meinem Masterstudium an der PH Luzern zurückgreifen, insbesondere bezüglich Didaktik und Vermittlung. Luzern und die PH Luzern bleiben immer präsent. Zudem kehre ich regelmässig zurück und leite Führungen durch die Zivilschutzanlage Sonnenberg. Nicht nur für Geschichtsinteressierte spannend…
Interview: Marco von Ah