Bachelorarbeit mit Quiz-App: Motivation durch «mobiles Lernen»

Seraina Pfyl, Absolventin des Studiengangs Primarstufe der PH Luzern, wählte für ihre Bachelorarbeit ein Thema im Bereich der Digitalisierung: Mit der App «Actionbound» entwickelte sie die Lerneinheit «Sicherheit im Umgang mit Medien» und zeigte auf, wie motivierend mobiles und interaktives Lernen für die Kinder sein kann.

Für ihre Bachelorarbeit hatte sich Seraina Pfyl viel vorgenommen: Basierend auf der App «Actionbound» entwickelte die 24-jährige eine eigene mobile Lerneinheit zum Thema «Sicherheit im Umgang mit Medien» für die 5./6. Klasse. Das eigens dafür kreierte Quiz liess sie von zwei Testklassen durchspielen und wertete im Anschluss mit Fragebögen die Meinungen der Kinder zum Quizinhalt und zur Bedienung der App aus.

Beim Inhalt der Lerneinheit orientierte sich die aufgestellte Schwyzerin, welche sich aufgrund der Auswahlmöglichkeiten (sieben von neun Fächern) für ein Studium in Luzern entschied, am Modul «Medien und Informatik» des Lehrplans 21. Dieses behandelt  folgende Themen: 

  • Verhaltensregeln in sozialen Medien
  • Chancen und Gefahren im Netz
  • Schutz persönlicher Daten
  • Veröffentlichung von Bildern/Videos
  • Gesetzesgrundlagen

Die Schülerinnen und Schüler lösten in Zweier-, resp. Dreiergruppen das «Actionbound-Quiz» bei welchem sie zum Beispiel soziale Medien identifizieren, Verhaltensregeln hinterfragen, positive und negative Aspekte des Internets zuordnen oder über die Verwendung von Bildern entscheiden mussten.

Mobiles Lernen als «spannende Alternative»

Der grosse Aufwand hat sich schliesslich gelohnt und die Auswertung der Fragebögen führte zu interessanten Erkenntnissen: «Das Thema ‹Medien› knüpft an die Lebenswelt und die Interessen der Schülerinnen und Schüler an. Mobile Geräte werden deshalb nicht nur als ‹Unterhaltungsmedium› wahrgenommen, sondern können auch sehr gut als ‹Lernmedium› eingesetzt werden». Seraina Pfyl ist überzeugt, dass das mobile, interaktive Lernen eine spannende Alternative biete und eine motivierende Abwechslung im Unterricht sei. «Es war toll zu sehen, wie die Kinder mit grosser Begeisterung und Motivation das Quiz lösten.» In der Fragerunde habe sich denn auch gezeigt: Die Schülerinnen und Schüler interessieren sich für die Thematik und haben auch ein Bedürfnis über die Gefahren und die Sicherheit im Netz zu sprechen.  

Zudem war es für die meisten Kinder ein Leichtes, mit der App auf dem Tablet umzugehen und auch der Inhalt des Quiz stiess auf grossen Zuspruch. «Actionbound ist eine gute Plattform, um mit den Schülerinnen und Schülern mobil zu lernen. Das webbasierte Programm würde ich im Unterricht aber nur in einem kleinen Rahmen anwenden, da der Erarbeitungsaufwand für einen solchen Bound doch gross ist», fasst die Primarlehrerin, welche am PH-Studium die vielen Praktika besonders schätzte, die Schlussfolgerung ihrer Bachelorarbeit zusammen.

Digitalisierung: «Umgang und Handhabung sind entscheidend»

«Digitalisierung gehört zu unserer Gesellschaft und ist auch im Alltag nicht mehr wegzudenken, daher bin ich froh, dass ich mir das diesbezügliche Wissen unter anderem im Rahmen des Studiums aneignen konnte – auch wenn die Studienzeit von drei Jahren etwas kurz ist, um sich in allen Fächern das nötige fachliche und didaktische Wissen anzueignen», beschreibt Seraina Pfyl eine der Herausforderungen. Es sei wichtig, dass Lehrpersonen den Möglichkeiten mobiler Geräte offen gegenüberstehen. «Denn die Geräte an sich, sind weder schlecht noch gut, sondern der Umgang und die Handhabung im schulischen Unterricht sind entscheidend.»  

Heute unterrichtet Seraina Pfyl, welche ihr Studium an der PH Luzern 2018 erfolgreich abschloss und im Januar 2019 diplomiert wurde, eine 5./6. Primarstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik, Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG), Bildnerisches Gestalten und Werken und ist bestrebt, im Unterrichtsalltag auch ab und zu die Erfahrungen aus ihrer Bachelorarbeit einfliessen zu lassen: «Ich geniesse die Zeit mit meinen Schülerinnen und Schülern und versuche Sie in der Onlinewelt zu begleiten. Ich möchte in Zukunft weiterhin die App «Actionbound» als alternatives Lehrmittel nutzen.» 


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