Hoher Bezug zum Berufsfeld

Der Bezug zum Berufsfeld ist für die Arbeit der PH Luzern zentral und deshalb eines von fünf Qualitätskriterien, nach welchen die PH Luzern ihre Arbeit ausrichtet.

Das «Berufsfeld» umfasst im Verständnis der PH Luzern die berufliche Tätigkeit auf der Zielstufe ihrer Leistungen und damit den Lehrberuf auf allen Bildungsstufen und auch Berufe von weiteren Bildungsfachpersonen, etwa Schulleitungen, Erwachsenenbildner*innen, Bildungsverantwortliche an ausserschulischen Lernorten, schulische Heilpädagog*innen oder Hochschuldozierende.

Im PH-Gesetz ist festgehalten, dass die PH Luzern in ihrem Aufgabengebiet mit den Schulen ihrer Zielstufen zusammenarbeitet und berufsfeldbezogene Forschung und Entwicklung erbringt. Der Berufsfeldbezug gewährleistet die Praxisrelevanz der Angebote der PH Luzern und ist deshalb eines der fünf Qualitätskriterien, nach denen die PH Luzern ihre Arbeit ausrichtet – und auch regelmässig evaluiert. Im Konzept zum Qualitätsmanagement der PH Luzern wird das Kriterium folgendermassen beschrieben:

Die Angebote und Leistungen der PH Luzern sind auf die inhaltlichen Anforderungen aus dem Berufsfeld der angehenden und amtierenden Lehrpersonen und weiteren Bildungsfachpersonen ausgerichtet. Sie greifen aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im Berufsfeld auf und verbinden wissenschaftliche Erkenntnisse und Konzepte mit Situationen des beruflichen Handelns. Die Angebote der PH Luzern befähigen zur wirksamen und verantwortungsbewussten Übernahme der Aufgaben im Berufsfeld. Theorien, Konzepte und wissenschaftliche Erkenntnisse werden auf das Berufsfeld bezogen und reflektiert. In der Aus- und Weiterbildung, den Dienstleistungen und der Forschung und Entwicklung werden Anforderungen, Fragen und Situationen aus der Praxis des Berufsfelds aufgenommen und mithilfe von wissenschaftlichen Erkenntnissen, Konzepten und Methoden bearbeitet.

Entsprechend lässt sich für die einzelnen Bereiche der PH Luzern Folgendes festhalten:

Personal: Anspruch doppeltes Kompetenzprofil

Für das Personal der PH Luzern ist kennzeichnend, dass es einen hohen Anteil an Dozierenden mit doppeltem Kompetenzprofil ausweist. Das heisst konkret: Deutlich über 60 Prozent verfügen sowohl über wissenschaftliche Qualifikationen als auch über ein Lehrdiplom und Unterrichtserfahrung. An der PH Luzern arbeiten auch zahlreiche an Schulen aktive Lehrpersonen in Teilpensen (Lehrpersonen im Hochschuldienst), um die Praxisrelevanz der Ausbildung zu gewährleisten.

Zur Gewährleistung des Berufsfeldbezugs sind die Qualifikation für das Berufsfeld und Erfahrungen im Berufsfeld Bestandteil der Anforderungen an die Dozierenden und ein lohnrelevantes Kriterium. Zur Auffrischung oder Nachqualifikation hat sie mit anderen Pädagogischen Hochschulen der Schweiz einen CAS Berufsfeldbezug entwickelt. Zudem beteiligte sich die PH Luzern in den letzten acht Jahren an drei PgB-Projekten zur Förderung des doppelten Kompetenzprofils (P-11), von denen die beiden letzten – mit der PH Luzern hochschulübergreifend als Leading House – 2024 erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Ausbildung: Zusammenarbeit mit Schulen

Die Ausbildung an der PH Luzern ist geprägt durch einen wissenschaftlich fundierten Praxisbezug. Für die Inhalte der Ausbildung besteht der Anspruch, dass sie für die Praxis relevant sind und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Rund ein Viertel der Studienzeit der angehenden Lehrpersonen entfällt deshalb auf die Berufsstudien. Die Praktika werden in Zusammenarbeit mit rund 70 Praxisschulen der Zentralschweiz sowie rund 1240 hauptverantwortlichen Praxislehrpersonen durchgeführt. Zusätzlich unterstützen etwa 1300 weitere Praxislehrpersonen als Fachlehrpersonen den Praxiseinsatz. Ergänzend ist auch die Auswahl der in den Studiengängen vertieften Themen und Inhalten von einem hohen Berufsfeldbezug geprägt. Beispielsweise sind für Volksschulstudiengänge die vermittelten Stoffe in den Fächern auf den für diese richtungsweisenden Lehrplan 21 ausgerichtet.

Die PH Luzern zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie aktuelle Themen des Berufsfelds in ihre Angebotspalette aufnimmt und sie systematisch in diese integriert. Zu erwähnen im Berichtsjahr 2024 ist insbesondere die Integration von KI im Studium mit dem Ziel eines kohärenten Kompetenzaufbaus (bewilligtes PgB-Projekt Digitalisierung). Weitere Beispiele für das Aufgreifen aktueller Themen mit hoher Relevanz für das Berufsfeld sind die Bildung in nachhaltiger Entwicklung, Elternarbeit oder der Umgang mit herausforderndem Verhalten.

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Weiterbildung und Dienstleistungen: Erfolgskriterium

Auch bei Weiterbildungen ist der Berufsfeldbezug ein zentrales Erfolgskriterium für die Relevanz und Attraktivität der Kurse und Studiengänge, da er Teilnehmende motiviert, eine Weiterbildung zu absolvieren, die ihnen relevante berufliche Kompetenzen vermittelt. Die Ergebnisse der Kursevaluationen bestätigen regelmässig eine hohe Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dem Berufsfeldbezug der absolvierten Angebote.

Die Dienstleistungen richten ihre Angebote direkt an die Schulen. Das Zentrum für Medienbildung und Informatik ZEMBI, das Pädagogische Medienzentrum PMZ oder das Zentrum Theaterpädagogik setzen den Berufsfeldbezug beispielhaft um.

Forschung und Entwicklung: Lehrmittelentwicklung

Die Forschung und Entwicklung an der PH Luzern ist immer auf das Lehren und Lernen in der Schule und weiteren Bildungskontexten ausgerichtet. Viele Projekte sind Kooperationsprojekte mit Schulen oder ausserschulischen Lernorten, z. B. im Bereich Deutsch als Zweitsprache mit HSK-Lehrpersonen, zur Wirksamkeit von digitalen Ressourcen im Unterricht, zur Schulraumentwicklung oder zu Beurteilungsprozessen. Die Implementierung von Forschungsergebnissen ins Berufsfeld erfolgt einerseits über die Aus- und Weiterbildung und andererseits durch Publikationen wie Veröffentlichungen in Fachzeitschriften für Lehrpersonen und die Entwicklung von Lehrmitteln. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist «Logbuch 3», das zum Bildungsmedium des Jahres 2024 gewählt wurde. Die Qualifikationsstellen in den einzelnen Projekten bilden eine wichtige Möglichkeit für die Nachwuchsförderung, auch für die Leistungsbereiche Ausbildung sowie Weiterbildung und Dienstleistungen.


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Rektorin
Kathrin Krammer
Prof. Dr. phil.
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