Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen (IGE)

Geschichtsdidaktik ist die Wissenschaft zur Erforschung, Theoretisierung und Inszenierung des Umgangs von Menschen und Gesellschaften mit Geschichte und Erinnerung. Sie beschäftigt sich mit historischer Bildung und ist Design Science, die in einem zirkulären Prozess von Forschung, Theorie und Praxis neues Wissen entwickelt, reflektiert und handelnd umsetzt.

Geschichtsdidaktik

Spezifischer Kern der Geschichtsdidaktik ist die Entwicklung und Erforschung inhaltsbezogener theoretischer Konzepte und praktischer Vermittlungsbeispiele, mit dem Ziel einer gelingenden Praxis, sei es im schulischen Unterricht oder in der Öffentlichkeit. Geschichtsdidaktik kommt aus der Praxis und arbeitet für die Praxis. Das macht sie zur angewandten Disziplin.

Mit dieser Ausrichtung konnte im Berichtsjahr 2022 eine Reihe von Projekten abgeschlossen, gut vorangetrieben und neu akquiriert werden. Dies verleiht dem IGE auch für die nächsten Jahre eine stabile Basis. Das Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen wird zusätzlich zur in den letzten Jahren stetig gewachsenen Grundfinanzierung mit Mitteln unterstützt durch den SNF, das SBFI, durch weitere Bundesstellen (EDA), swissuniversities, durch die EU, durch Kantone und Gemeinden, durch Lehrmittelverlage, Stiftungen und Museen. Das alles bietet den rund 40 kompetenten Mitarbeitenden gute Perspektiven für die Zukunft und ermöglicht es, historische Bildung sowohl in den Schulen als auch in der Öffentlichkeit zu fördern, zu entwickeln, zu erforschen. Dies geschieht in fünf Schwerpunkten.


Schwerpunkte

  • Schwerpunkt 1: «Unterrichtsforschung und Public History» (Leitung Peter Gautschi)
  • Schwerpunkt 2: «Schulgeschichtsbücher und Kulturvermittlung» (Leitung Karin Fuchs)
  • Schwerpunkt 3: «Oral History, Visual History und Postkolonialismus» (Leitung Manuel Menrath)
  • Schwerpunkt 4: «Erinnerungsnarrative und -praktiken» (Leitung Franziska Metzger)
  • Schwerpunkt 5: «Politische Bildung: Demokratie und Menschenrechte» (Thomas Kirchschläger, Urban Sager, Lukas Tobler)

Projekte

Der folgende Überblick über die Projekte sowie die separaten Literatur- und Referatszusammenstellungen machen deutlich, dass sich das IGE auch dank der Schwerpunktsetzung eine starke Stellung in der Community gesichert und eine grosse Sichtbarkeit erreicht hat. Immer wieder waren und sind es schulische Bildungsmedien, die genau dies gewährleisten und darüber hinaus auch wirkmächtig sind, weil sie den Schulalltag prägen. Dem IGE ist es in den letzten Jahren und auch im Berichtsjahr 2022 gelungen, die rasante Entwicklung der Bildungsmedien substanziell mitzuprägen, insbesondere mit «Logbuch».

Die ersten Teile des neuen hybriden Bildungsmediums erschienen im März 2022. Im Themenheft und auf der Lernplattform setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit alltäglichen Dingen wie Essen, Wohnen oder Kleidung auseinander. Bei der Entwicklung von «Logbuch» hat sich das innovative Zusammenspiel von Print und Digital jeweils unmittelbar aus der Arbeit und Praxis heraus ergeben. So legt das Themenheft von «Logbuch» die Basis für das gesellschaftswissenschaftliche Lernen und dient gewissermassen als Wegweiser zur Orientierung. Es enthält daher kleinere Sachtexte, eng an Texte gebundene Aufgaben, grundlegende Veranschaulichungen, mit denen mehrfach gearbeitet wird, oder Aufforderungen zur Reflexion. Demgegenüber bietet die Lernplattform mehr Anschauliches, interaktive Formate, Aufgaben mit Videos oder Audios sowie niveaudifferenzierte Aufgaben und Vertiefungsmöglichkeiten.

«Logbuch» und die vielen weiteren Projekte haben dazu beigetragen, dass 2022 für das IGE erneut ein erfolgreiches Jahr war, das der Konsolidierung des Erreichten und der Horizontöffnung für die Zukunft diente.


Kontakt

Institutsleiter IGE
Peter Gautschi
Prof. Dr. phil.
Frohburgstrasse 3
6002 Luzern
peter.gautschi@phlu.ch
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