Psychologische Beratungsstelle Campus Luzern: Jahresrückblick 2022

 Begleitung von Studierenden und Mitarbeitenden von nah und fern. 

Nach herausfordernden «Coronajahren» war die Hoffnung gross, dass sich die angespannte Situation bezüglich der psychischen Gesundheit der Studierenden wieder etwas beruhigt. Dies auch gerade vor dem Hintergrund, dass wir zunehmend weniger isoliert sind, und auch vermehrt wieder stärkende persönliche soziale Interaktionen erleben können. Auch das Wissen, wieder «vor Ort» studieren zu können, half, eine Perspektive zu geben und die erlebte Studien- und Lebensqualität zu erhöhen.

So blieben dann die Einzelberatungstermine mit 801 auch auf hohem Niveau stabil, wobei insgesamt mehr Personen betreut wurden, nämlich 453. Erfreulicherweise durften auch wieder Workshops an der Sentimatt durchgeführt werden: An vier Workshops (Prokrastination, Stressbewältigung, Prüfungsangst, Achtsamkeit) nahmen im Herbstsemester insgesamt 48 Personen teil – eine grosse Zahl für uns und auch dies ein Hinweis darauf, dass sich Mitarbeitende und Studierende freuen, wieder «in der Gruppe» Veranstaltungen zu erleben.

Stolz ist das Team der PBLU darüber, dass das ganze Jahr hindurch, sogar im beratungsintensiven Herbstsemester, eine Wartezeit von etwa zwei Wochen eingehalten werden konnte. Dies war insbesondere auch möglich, da die Rektorate eine dauerhafte Erhöhung der Stellenprozente beschlossen haben. In der Person von Lili Küttel konnte eine äusserst kompetente Psychologin engagiert werden, die sofort einen sehr guten Draht zu Studierenden und Mitarbeitenden aufbauen konnte und eine grosse Bereicherung für das Team ist.

Mit dem Krieg in der Ukraine kamen neue Herausforderungen auf die Psychologische Beratungsstelle zu: ukrainische und russische Studierende und Mitarbeitende, die in die Schweiz geflüchtet sind, teilweise in grosser Sorge um ihre Familien, Freunde und Länder. Daneben gibt es auch zahlreiche Studierende aus anderen Ländern, in denen Konflikte schwelen und die sich gegenüber den Geflüchteten aus der Ukraine oder aus Russland teilweise als benachteiligt empfanden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Studierende aus dem Iran, Afghanistan, Syrien, Kurdistan, Kongo, Venezuela oder Mexiko, um nur einige zu nennen.

Im vergangenen Jahr konnte dafür auch die gute Zusammenarbeit zwischen der Beratungsstelle und den International Offices weiter ausgebaut werden: Supervisionsanlässe, Einzelsupervisionen oder das gemeinsame Einzelfallmanagement von ausländischen Studierenden in Krisen helfen, mit den teils sehr arbeitsintensiven Fällen umzugehen und kritische Vorfälle zu minimieren. Ein Ausbau dieser Zusammenarbeit in den nächsten Jahren ist angedacht.


Kontakt

Leitung Psychologische Beratungsstelle Campus Luzern
Jonas Bamert
M.Sc.
jonas.bamert@phlu.ch
spacer