22. Juni 2025

Schukulu-Angebot «Theater und Performance im Schulhaus»

Das Zentrum Theaterpädagogik war gleich dreimal für das Schukulu-Angebot «Theater und Performance im Schulhaus» in Hochdorf. Während im Mai für zwei Wochen 100 Kinder aus den Kindergärten Weid, Sagen und Sonnenpark in die Theaterwelt eintauchten, standen Mitte Juni die ältesten Schüler*innen aus Hochdorf mit ihrem Abschlussprojekt «Spiegelverkehrt» auf der Bühne.

Theater mit den Ältesten: «Spiegelverkehrt»

Ein selbstentwickeltes Theaterstück als gemeinsames Abschlussprojekt der Schulzeit

Die Schukulu-Woche «Theater und Performance im Schulhaus» bildet den Höhepunkt des Projektunterrichts Theater, für den sich dieses Jahr 16 Spielende aus verschiedenen Klassen der Oberstufe Hochdorf entschieden hatten. Sie wurden nach einem Schnuppernachmittag aus 27 Interessierten ausgewählt und besuchten seit Ende Januar 2025 einmal pro Woche den Projektunterricht Theater. In theatral künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Thema «Vorsicht zerbrechlich» entwickelten die Spielenden ein eigenes Theaterstück. Sie liessen sich dabei von Fragen und Sprichworten über Beziehungen inspirieren, wie beispielsweise: Für wen würdest du deine Hand ins Feuer legen? Von wem lässt du dich um den Finger wickeln? Wen trägst du für immer in deinem Herzen? Was macht eine Beziehung haltbar? Oder was macht sie kaputt?

Mit grosser Spiellust und Improvisationsfreude erfanden die Jugendlichen Szenen – aus dem Leben, aus Märchen, aus Science Fiction, berührend, absurd, lustig, nachdenklich stimmend. Spiegelverkehrt erzählt die Suche von Miro nach seinem leiblichen Vater. Seine beste Freundin zuhause hütet für ihn eine geheimnisvolle Kiste voller Gläser, in denen Geschichten über Beziehungen konserviert sind. Gelingt es ihr, das richtige Glas zu öffnen, wird Miro seinen Vater treffen. Dabei muss das «Glas der Pandora» unbedingt zu bleiben. Was niemand ahnt: Tatsächlich haben Miro und Nora denselben Vater, der seinerseits nie erfuhr, dass er nebst seinen beiden Töchtern auch einen Sohn hat. 

In der Theaterwoche wurde «Spiegelverkehrt» intensiv geprobt, Szenen feingeschliffen, mit Licht, Ton und Bühne gearbeitet. Die Jugendlichen arbeiteten während der Woche von morgens bis abends zusammen, und wuchsen zu einem starken Team. Am Freitagabend, 13. Juni 2025, zeigten sie stolz und aufgeregt vor etwa 80 Zuschauern erstmals ihr Stück – Eltern, Verwandte, Freunde, Nachbarn applaudierten begeistert und zeigten sich beeindruckt. Die meisten der Spielenden hatten vor dem Projektunterricht keine Theatererfahrung. Am Montag, 16. Juni 2025, fanden zwei weitere Vorstellungen vor der ganzen Oberstufe Hochdorf statt – über 400 Zuschauende folgten aufmerksam und gespannt der Geschichte von Nora und Miro. Viele wurden dabei vom Theatervirus angesteckt – und möchten sich für den Projektunterricht Theater im kommenden Schuljahr anmelden. 

Theater mit den Jüngsten: «Unten im Meer…..»

Ein szenisch installativer Theaterspaziergang

Im Rahmen des Schukulu-Projekts «Theater und Performance im Schulhaus» liess sich das Zentrum Theaterpädagogik auf eine Reise über und unter Wasser ein. Unter Einbezug von 100 Kindergartenkindern und 16 Lehrpersonen tauchten wir im Mai in Unterwasserwelten ab, suchten nach Wasserlebewesen oder Uferbewohnern und verwandelten sich spielend, gestaltend und erfindend in diese.

Vorausgegangen war dem Projekt ein Bilderbuchkurs vom Zentrum Theaterpädagogik, in dem verschiedene Geschichten als Ausgangslage vorgestellt wurden. Die Kindergartenlehrpersonen entschieden sich für eine Geschichte als Zugang und gleichzeitig roten Faden ihrer Theaterreise. Abschluss und Höhepunkt der Projektwochen bilden gestaltete Erzähl- und Mitspielformate, in denen die Zuschauenden auf eine ungewohnte Weise Einblick erhalten: Für einmal sind sie nicht nur Publikum, sondern gehen mit ihrem Kind auf Entdeckungsreise. Da gibt es ein stockfinsteres Zimmer, in dem es nach Urwald klingt und nur mit Hilfe einer Taschenlampe den leuchtenden Tieraugen nachgeforscht werden kann. Packpapier, grosse Schachteln und selbst erzeugter, aufgenommener Autolärm lässt den Raum zu einer Stadt werden, in dem die Eltern versuchen, ihren Kindern durchs Verkehrschaos zu folgen. Oder die Eltern bauen gemeinsam mit ihrem Kind an einem grossen Lebensraum verschiedenster Lebewesen. Dann, wenn es unter Wasser dunkel wird und nur noch kleine Lampen zeigen, wo ein Tier eine versteckte Höhle bewohnt, entstehen Momente absoluter Präsenz und gemeinsamer Fantasie, wie sie eben nur beim Theaterspielen erlebbar sind.


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Mitarbeiterin ZTP
Daniella Franaszek
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