27. September 2022

Ein Buch der PH Luzern hat Folgen

Am 21. September 2022 wurde in Wien das österreichische Massnahmenpaket «Prävention Antisemitismus durch Bildung» präsentiert. Eine wesentliche Rolle dabei spielt(e) auch die PH Luzern.

Im Frühjahr 2022 erschien die Publikation «Antisemitismen – Sondierungen im Bildungsbereich». Die dort präsentierten Empfehlungen für den Umgang des Bildungssystems mit Antisemitismen sind die Grundlage für Strategiepapiere in verschiedenen Ländern und sollen im November durch die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) für alle 35 Mitgliedländer verabschiedet werden.

Am 21. September 2022 präsentierten in Wien gleich zwei Minister/-innen das neue österreichische Massnahmenpaket «Prävention Antisemitismus durch Bildung», das wesentlich auf der Publikation «Antisemitismen – Sondierungen im Bildungsbereich» aufbaut, die in Kooperation von Institutionen in Österreich (erinnern.at), Deutschland und der Schweiz (PH Luzern) entwickelt wurde. «Bildung, Wissenschaft und Forschung sind zentrale Instrumente, um wirkungsvoll gegen Antisemitismus vorzugehen. Die Gefahr und Herausforderung von Antisemitismus sind uns deutlich bewusst», hob der österreichische Bildungsminister Martin Polaschek hervor.

Besonderer Auftrag für die PH Luzern

Insbesondere der Lehrer/-innen-Bildung wird eine grosse Bedeutung zugemessen. Um genauer zu wissen, wie im Moment die einzelnen Institutionen der Lehrer/-innen-Bildung in Österreich mit diesem relevanten gesellschaftlichen Problem umgehen, wird das Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der PH Luzern (IGE) beauftragt, alle Curricula und Modulpläne der österreichischen Lehrer/-innen-Bildung zu analysieren – und zwar in kürzester Zeit bis Ende 2022, damit erste Erkenntnisse in die geplante Überarbeitung der Curricula ab 2023 einfliessen können.

Auch haben sich an der letzten Konferenz der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) verschiedene Arbeitsgruppen intensiv mit den Empfehlungen aus der Publikation «Antisemitismen. Sondierungen im Bildungsbereich» beschäftigt. Die Empfehlungen geben den Einrichtungen der Lehrer/-innen-Bildung Hinweise darauf, wie sie Lehrer/-innen besser auf die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Holocaustleugnung im Unterricht vorbereiten können. 

Die Empfehlungen fordern auch eine aktivere Auseinandersetzung mit berufsethischen Erwartungen, gerade so, wie das an der PH Luzern geschieht. Auch das im Papier geforderte Case Management orientiert sich an der Pädagogischen Hochschule Luzern. Die Arbeitsgruppen, gebildet von Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt, billigten die Ergebnisse des Projekts und schlugen vor, die Empfehlungen in der kommenden Plenarsitzung in Göteborg zur Annahme vorzulegen und für alle 35 Mitgliedländer zu verabschieden.


Kontakt

Institutsleiter IGE
Peter Gautschi
Prof. Dr. phil.
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