26. Januar 2023

450 Praxislehrpersonen an Impulsveranstaltungen der Berufsstudien

600 Studierende des Hauptstudiums Kindergarten/Unterstufe und Primarstufe unterrichten zurzeit in einem 5-wöchigen Praktikum an einer Praxisschule der PH Luzern und werden dort von rund 400 Praxislehrpersonen ausgebildet. Zur Unterstützung ihrer Tätigkeit bietet die PH Luzern jährlich während den Praktikumswochen Impulsveranstaltungen. 

Am 24. Januar 2023 trafen sich knapp 300 dieser Praxislehrpersonen  in Luzern am PH-Standort Sentimatt und diskutierten in Workshops fachdidaktische Themen und tauschten sich in Mentoraten über das Ausbilden von Studierenden aus. Eine engagierte Lehrerschaft stieg auch an weiteren Veranstaltungen im Verlauf der gleichen Woche motiviert auf die Lerninhalte ein, während ihre Praktikantinnen an den Schulen ausnahmsweise ohne Ausbildner unterrichteten.

Die jährlichen Impulsveranstaltungen sind ein Teil des Aus- und Weiterbildungskonzepts der PH Luzern für die Praxislehrpersonen als Ausbildnerinnen in der berufspraktischen Ausbildung. Sie bestehen in den Studiengängen KU und PS zum einen aus einem Austausch in der Mentoratsgruppe über Ausbildungsschwerpunkte während des Praktikums, zum anderen erfolgen aktuelle Impulse aus einer immer wechselnden Fachdidaktik.

Die Beteiligung der Praxislehrperson an den Impulshalbtagen ist mit rund 85 Prozent sehr hoch und erfreulich. Die Ausbildner*innen schätzen vorab den Austausch unter ihresgleichen. Aber auch fachdidaktische und wissenschaftsbasierte Impulse zu Einzelbereichen des täglichen Unterrichtens werden geschätzt.

Die Mentoratspersonen und Dozierenden begleiteten die drei Anlässe kompetent und engagiert, während Doris Achermann von der Stabsabteilung Praktika und Praxisschulen mit ihren Kolleg*innen eine perfekte Organisation und Durchführung leistete.

Fremdsprachen und Mehrsprachigkeit im Unterricht

Der Mehrsprachigkeit wird im Lehrplan 21 eine grosse Bedeutung zuteil. Dabei spielen sowohl der Einbezug der lebensweltlichen Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler wie auch die Ausbildung in den Fremdsprachen eine wichtige Rolle. Das pädagogische Prinzip, Lernende dort abzuholen, wo sie stehen, kann bei mehrsprachigen Kindern nur bedeuten, sie in ihrer Mehrsprachigkeit abzuholen und darauf aufbauend die (Zweit-)Sprache Deutsch und die Fremdsprachen Englisch und Französisch aufzubauen. Die Anregung des Transfers zwischen den Sprachen fördert u.a. das Sprachbewusstsein und das sprachliche Selbstbewusstsein der Lernenden und hat damit eine positive Wirkung auf das gesamte Lernen. 

Beispiel Zyklus 1 und 2: Mehrsprachigkeit als Chance sehen und nutzbar machen

In unseren Klassen lernen Kinder, die zu Hause eine andere Sprache sprechen. Sie bewegen sich lebensweltlich in verschiedenen Sprachen und Sprachformen. Warum ist das Erkennen, Anerkennen und die Wertschätzung gegenüber den verschiedenen Erstsprachen oder Familiensprachen der Lernenden wichtig? Und wie können wir diesen Sprachschatz in den Unterricht einbauen?

Nach einem kurzen theoretischen Input wurden konkrete Beispiele gezeigt, wie die in der Klasse vorhandene Mehrsprachigkeit für alle Kinder gewinnbringend in den Unterricht integriert werden kann. Im Austausch miteinander überlegten die Teilnehmenden, wie Praxislehrpersonen Studierende anregen und unterstützen können, die Mehrsprachigkeit der Klasse wahrzunehmen und im Unterricht zu berücksichtigen.

Beispiel Zyklus 2: Brücken zwischen Deutsch-Englisch-Französisch

Das Bewusstsein von Transfermöglichkeiten zwischen Schul- und Fremdsprachen ist ein wichtiger Baustein für effektives Sprachenlernen. Im Workshop wurde anhand von konkreten Beispielen aus den Lehrmitteln Die Sprachstarken, dis donc! 5+6 und Young World 1-4 aufgezeigt, wie Synergien aus den Bereichen Sprache, Kultur und Strategien lernwirksam genutzt werden können, damit ein lebendiger mehrsprachiger Unterricht einfach umsetzbar wird.


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