Zwischen Störung und Strategie: In-situ-Bearbeitung durch angehende Lehrpersonen

Wie bearbeiten angehende Lehrpersonen herausfordernde Situationen im Unterricht? Bislang fehlt ein Messinstrument, das ausschliesslich in-situ Strategien erfasst.

Übersicht

Forschungsschwerpunkt / Themenfeld
  • Professions- und Unterrichtsforschung
  • Professionsforschung
  • Unterrichtsforschung
  • Professions- und Unterrichtsforschung
  • Professionsforschung
  • Unterrichtsforschung
Status
laufend
laufend
Zeitraum
22.05.2025 - 18.03.2027
22.05.2025 - 18.03.2027

Beschreibung

Störendes Verhalten im Unterricht stellt ein historisch wie kulturell konstantes Phänomen dar (Myschker & Stein, 2018). Mit der Entwicklung inklusiver Schulsysteme, die kognitive, behaviorale und affektive Diversität integrieren, hat das Thema an Dringlichkeit gewonnen. Störungen zählen zu den stärksten Belastungsfaktoren im Lehrerberuf (Aloe et al., 2014; Freidel & Dalbert, 2003; Hattie, 2009). An der Pädagogischen Hochschule Luzern werden daher gezielt Kompetenzen aufgebaut, um solche Situationen wirksam zu bewältigen (Kumschick, 2022; Kumschick et al., 2023, 2024). Da bislang reliable und valide Messinstrumente zur Erfassung von in-situ-Bearbeitungsstrategien bei störendem Unterrichtsverhalten fehlen, untersucht unsere Studie, inwieweit sich solche Strategien mit einem mehrdimensionalen Instrument abbilden lassen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Zusammenhängen zwischen diesen Dimensionen und den von Lehrpersonen angewandten Emotionsregulationsstrategien. Mit Blick auf die Entwicklung des in-situ-Messinstrumentes interessieren uns die Reliabilitäten der einzelnen Skalen, die anhand zweier Stichproben überprüft werden. Zudem analysieren wir, inwieweit sich erwartungskonforme konvergente und diskriminante Validitätskoeffizienten mit anderen standardisierten Messverfahren wie Lehrpersonen-Selbstwirksamkeit (Pfitzner-Eden et al., 2014), Perspektivenübernahme (Kumschick et al., 2018) und Emotionsregulation (vier Strategien nach Kumschick et al., 2023; dichotom nach Abler & Kessler, 2009) zeigen. Um bei variierenden Störungen die in-situ-Bearbeitungsstrategien empirisch erfassen zu können, wurde in Anlehnung an Mahavar et al. (2018) ein Messinstrument zur Selbsteinschätzung konstruiert. Dieses umfasst vier Strategien:

  • Sanktionieren (5 Items; Beispielitem: «In dieser Situation setze ich die störende Schülerin vor die Türe zum Arbeiten.»)
  • Konstruktive Durchsetzung (9 Items; «In dieser Situation nenne ich den Namen und sage: Ich möchte, dass du jetzt zuhörst.»)
  • Re-Engagieren (3 Items; «In dieser Situation mache ich eine Aktivierungspause mit der Klasse.»)
  • Ignorieren (4 Items; «In dieser Situation ignoriere ich das Verhalten der störenden Schülerin.»).

Die Items werden von den Studierenden auf einem siebenstufigen Antwortformat eingeschätzt. Nach einer durchgeführten Pilotstudie ist nun eine grössere Erhebung in Salzburg und an der PH Zürich geplant, um die Validität, Reliabiliät und Objektivität zu überprüfen.


Organisation

Beteiligte interne Organisationen
Institut für Professions- und Unterrichtsforschung
Institut für Professions- und Unterrichtsforschung
Finanzierungstyp
andere interne Finanzierung
andere interne Finanzierung

Beteiligte Personen

Intern


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