16. Januar 2020

«Platzspitzbaby» in Schulen

Zum Film «Platzspitzbaby» erarbeitete die PH Luzern Unterrichtsmaterialien für Lehrpersonen und Schüler/-innen. Eigens entwickelte Videoclips bilden dabei den Kern des Schulmaterials.

Der Kinostart von «Platzspitzbaby» am 16. Januar 2020 findet Beachtung weit über die Film-Szene hinaus. Dazu trägt auch die PH Luzern bei, indem sie Unterrichtsmaterialien bereitstellt, die Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I und II ermöglichen, sich angemessen mit der Thematik des Films zu beschäftigen.

Die offene Drogenszene der Stadt Zürich, deren Ende und Folgen werden im Buch «Platzspitzbaby, Meine Mutter, ihre Drogen und ich» von Michelle Halbheer und Franziska K. Müller aus persönlich betroffener Perspektive geschildert. Regisseur Pierre Monnard hat sich vom bewegenden Schicksal des Mädchens, dass bei ihrer drogensüchtigen Mutter aufwächst, inspirieren lassen und einen ebenso berührenden Film realisiert.

Filmische Sequenzen stehen auch im Zentrum der umfangreichen Schulmaterialien, welche die PH Luzern namentlich dank Vera Baumann, Studentin des Masters Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung, erarbeitet und zur Verfügung gestellt hat. Zeitzeugen wie der damalige Stadtpräsident, involvierte medizinische Fachkräfte, Drogenabhängige und Kinder von Süchtigen erzählen in neun Videoclips von ihren Erlebnissen auf dem Platzspitz.

«Diese Zeitzeugen bilden dabei eine Brückenfunktion. Sie zeigen die Geschehnisse der Vergangenheit und vergleichen die gegenwärtige Situation mit jener der 80-er und 90-er Jahre. Das öffnet den Blick, macht neugierig, erlaubt Bildung», erklärt Vera Baumann und denkt dabei nicht bloss an die individuelle Sensibilisierung für den eigenen Umgang mit Suchtsubstanzen.

Ziel der Unterrichtseinheit ist gemäss Baumann, dass Schülerinnen und Schüler einen Einblick in den Wandel und die Veränderbarkeit unserer Gesellschaft erhalten. «Sie erarbeiten sich mit Hilfe der Unterrichtseinheit gesellschaftliche Bildung: Sie werden neugierig für Lebenszusammenhänge in anderen Zeiten und von anderen Menschen, sie beschäftigen sich mit ihrer Identität und derjenigen von anderen, mit sozialer Identität, sie reflektieren Handlungsspielräume in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.»


Kontakt

Dozentin & Projektmitarbeiterin
Karin Fuchs
Prof. Dr. phil.
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