Lebenswege fremdplatzierter Jugendlicher (Originaltitel Englisch: Adolescent in care and the acquisition of human and social capital)

Das Projekt untersucht die Lebenswege von fremdplatzierten Jugendlichen zwischen 1950 und 1985 in den Kantonen Freiburg, Neuenburg, Luzern und Basel-Stadt.

Übersicht

Forschungsschwerpunkt / Themenfeld
  • Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen
  • Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen
Status
abgeschlossen
abgeschlossen
Zeitraum
01.08.2018 - 31.12.2021
01.08.2018 - 31.12.2021

Beschreibung

Projektbeschrieb

In einem Spannungsfeld von Fürsorge und Zwang angelegt, wird im Projekt erforscht, wie sich die Lebensläufe von platzierten Jugendlichen im Gegensatz zu nicht platzierten gestalteten. Uns interessiert, welche Ressourcen sie sich in Bezug auf Bildung und soziale Teilhabe aneignen konnten und welche nicht. Der Untersuchungszeitraum von 1950 bis 1985 ist besonders interessant, weil in der Jugendfürsorge und in der Berufsbildung ein Wandel stattgefunden hat sowie Grundlagen gelegt worden sind, die auch die Strukturen der Gegenwart prägen.

Für die Untersuchung spielen Interviews mit Zeitzeugen eine wichtige Rolle. Es sind ferner ein zweisprachiger Workshop, eine Zusammenkunft sowie ein internationales Kolloquium geplant, an denen der Austausch mit Betroffenen gesucht wird.

Hintergrund

Aus Interviews mit ehemaligen fremdplatzierten Jugendlichen ist bekannt, wie sehr sie unter einer mangelhaften Ausbildung und unter fehlenden beruflichen und gesellschaftlichen Perspektiven litten. Mit dieser Untersuchung wollen wir übergeordnete Mechanismen und Rahmenbedingungen der sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen aufzeigen und dazu beitragen, solche Diskriminierungen und Marginalisierungen zukünftig zu vermeiden.

Ziel

Das Forschungsprojekt fragt in einem vergleichenden Ansatz, welche Beschränkungen fremdplatzierte Jugendliche erfuhren und wann welche Chancen und Möglichkeiten eröffnet worden sind – oder eben nicht. Für Betroffene wird einsehbar, warum sich ihre Lebenswege so gestalteten und welche Bedeutung institutionelle Faktoren haben. Für die Organisationen und institutionellen Träger von heute wird sichtbar, wie Entscheidungshandeln individuelle Lebensläufe prägt.

Bedeutung

Die untersuchte Zeitphase von 1950 bis 1985 ist mit Blick auf die Ausgestaltung des modernen Sozialstaates von Bedeutung. Hier liegen wichtige Anfänge und wurden zentrale Weichen in der Jugendpolitik gestellt. Historische Perspektiven schärfen den Blick für die Gegenwart, indem sie Kontinuitäten sichtbar werden lassen und Bezüge zu ähnlichen aktuellen Problemfeldern herstellen. Das Wissen über die Vergangenheit hilft, das Heute zu verstehen und entsprechend zu gestalten.


Organisation

Beteiligte interne Organisationen
Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen
Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen
Finanzierungstyp
SNF -PH-Luzern als Hauptgesuchssteller/in
SNF -PH-Luzern als Hauptgesuchssteller/in

Beteiligte Personen

Intern

Extern


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