12. November 2020

«Wer hat eine Stimme? Frauenstimmrecht hier und anderswo»

Die Pädagogische Hochschule Luzern bietet Unterrichtsmaterialien und Workshops zur Geschichte des Frauenstimmrechts an. Zum 50-Jahr-Jubiläum gibt es auch eine Ausstellung im Historischen Museum Luzern.

Am 25. Oktober 1970 legte eine deutliche Mehrheit der Luzerner Männer ein Ja in die Urne und sprach sich für das Frauenstimm- und Wahlrecht im Kanton aus. Das Historische Museum Luzern widmet dem Thema eine Ausstellung und die PH Luzern hat Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufen I und II entwickelt. Auch in Workshops vor Ort können sich Lernende in die Thematik eintauchen.

Am Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der Pädagogischen Hochschule Luzern (IGE) hat die Historikerin Angela Müller zusammen mit Studierenden des Master Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung Unterrichtsmaterialien rund um die Ausstellung «Eine Stimme haben. 50 Jahre Frauenstimmrecht in Luzern» im Historischen Museum Luzern entwickelt.

Demokratiehistorisch bezeichnet das Jahr 1971 ein bedeutender Einschnitt, war doch zuvor mehr als die Hälfte der Bevölkerung mit Bürgerrecht der Zugang zur Wahlurne verwehrt geblieben. Allerdings ist dieser Schritt ziemlich in Vergessenheit geraten. Das 50-jährige Jubiläum gibt Schulen Gelegenheit, sich mit der bewegten Geschichte des Stimmrechts zu befassen. Es ist auch eine Chance, im Unterricht aktuelle Fragen von Gleichberechtigung und politischer Mitsprache zu diskutieren.

Die Broschüre bietet Aufgabensets rund um die Frage: Wer hat politisch eine Stimme und wer nicht? Sie beschäftigen sich mit dem langem Weg zum Stimmrecht für Frauen in der Schweiz und mit dem grundlegenden gesellschaftlichen Wandel, der sich darin zeigt. Der Frage, wie sich die Schweiz im internationalen Vergleich positionierte, widmet sich ein weiterer Teil. Die Broschüre schlägt den Bogen in die heutige Zeit. Sie gibt Anregungen, wie sich Lernende mit aktuellen Einschränkungen der politischen Teilhabe - die sie meist direkt betreffen - beschäftigen können. Schliesslich wird auch die Frage aufgeworfen, inwiefern die Leistungen von Pionierinnen überhaupt sichtbar und im öffentlichen Raum präsent sind.

Die Unterrichtsmaterialien können als PDF heruntergeladen oder als Broschüre bestellt werden. Sie können zur Vor- oder Nachbereitung des Museumsbesuchs genutzt werden, funktionieren aber auch unabhängig von der Ausstellung.

IGE-Leiter Peter Gautschi sagt: «Das Historische Museum Luzern hat bekanntlich einen ausgezeichneten Ruf für seine innovativen Vermittlungsideen. Es ist für uns daher eine grosse Freude, immer wieder mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zusammenarbeiten zu dürfen.»


Kontakt

Projektmitarbeiter IGW
Peter Gautschi
Prof. Dr. phil.
peter.gautschi@phlu.ch
Portrait
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